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Aus: Berliner Morgenpost vom 18.05.2020

„Diese Menschen halten Berlin am Laufen“: 

Einkaufsservice für die Kunden der Galeries Lafayette

So lange die Galeries Lafayette an der Friedrichstraße in Mitte geschlossen war, ging Sylvie Bouton für ihre Kunden dort shoppen. Sie und ihre Kollegen im Kunden-Service boten Besuchern Ende April an, in den Filialen des Warenhauses die gewünschte Kleidung zu suchen und ihnen zur Anprobe zu bringen. „Wir haben dann links vom Eingang eine kleine Garderobe aufgestellt. Die Leute haben immer geduldig gewartet, bis ich ihnen die Sachen gebracht habe “, sagt Bouton. Zu diesem Zeitpunkt war es Kaufhäusern noch nicht erlaubt, die komplette Fläche für den Besucherverkehr zu öffnen. Durch ihren Service habe sie Menschen zu dieser Zeit ein Stück Normalität beim Einkauf wiedergeben können, sagt die 49-Jährige. Schminke war in den ersten Tagen besonders gefragt. Viele Frauen haben Bouton gebeten, ihnen ein bestimmtes Make-up oder einen Lippenstift an den Eingang zu bringen.

Seit der Wiedereröffnung des Kaufhauses am 11. Mai steht Bouton wieder am Info-Stand im 1. Stock. Etwas ungewohnt sei die Arbeit während der Corona-Krise. „Es ist schade, dass man die Mimik der Menschen hinter den Atemmasken nur teilweise sieht“, sagt sie. Doch auch dem Tragen der Masken kann sie etwas Positives abgewinnen. So freut sie sich, wenn Besucher ihr erzählen, wie sie ihren bunten Atemschutz selbst genäht haben.

Sie und ihre Kollegen tragen ebenfalls Maske und reinigen sich mehrmals am Tag die Hände. „Angst vor dem Coronavirus habe ich bei der Arbeit nicht, aber ich nehme die Krankheit ernst und befolge die Sicherheitsmaßnahmen“, so Bouton weiter. Eine Plexiglasscheibe vor dem Infostand schützt sie vor Ansteckung. Da Bouton ihren Job gerne macht, waren die Wochen während der Schließung schwierig für sie. Umso größer die Freude, als sie wieder in Kontakt mit Kunden und Kollegen kam. Und der hektische Alltag im Kaufhaus hat sich nun entspannt: „Die Kunden sind nicht mehr so gestresst wie vor der Krise. Sie haben mehr Ruhe und Geduld. Und zeigen mir viel Dankbarkeit.“ Die Kaufhaus-Mitarbeiterin erkennt in der Krise eine Chance für mehr Solidarität unter den Menschen. Dennoch bedauert sie, dass Körperkontakt noch immer verboten ist. „Früher habe ich Kol­legen und Kunden mal umarmt oder ihnen ein Küsschen gegeben. Jetzt fehlt mir das sehr“, sagt sie. ( lve )

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Galeries-Lafayette-Mitarbeiterin Sylvie Bouton freut sich über die Wiedereröffnung.
Foto: Maurizio Gambarini / FUNKE FotoServices