Gesucht: La Fayette

La Fayette, Namensgeber der Pariser „Rue La Fayette“, der Wiege der Galeries Lafayette, hieß mit vollem Namen Marie-Joseph Paul Yves Roch Gilbert du Motier Marquis de La Fayette und wurde am 06.09.1757 auf Schloss Chavaniac (Haute-Loire) geboren.

Ab 1777 war La Fayette Teilnehmer am nordamerikanischen Unabhängigkeits-krieg auf Seiten der Befreiungsarmee und trug dabei wesentlich zur britischen Kapitulation bei Yorktown bei (1781). Aus diesem Grund finden sich noch heute in den USA viele Straßen und sogar Städte, die seinen Namen tragen. La Fayette war 1787 Mitglied der franz. Notabelnversammlung und 1789 Deputierter des 2. Standes in den Generalständen. Beeinflusst von den nordamerikanischen Verfassungsprinzipien legte er den bedeutendsten Entwurf zur „Déclaration des droits de l’homme et du citoyen“ vor. Nach dem Fall der Bastille am 14. Juli 1789 wurde er Kommandant der Nationalgarde und zeitweilig einer der führenden Politiker der Französischen Revolution. Durch den Gegensatz zu H.G.R. Graf Mirabeau scheiterte seine Versöhnungspolitik zwischen Königtum und Revolution im Sinne einer konstitutionellen Monarchie.

Armeebefehlshaber im 1. Koalitionskrieg, endete sein Versuch, die Monarchie nach dem Sturm auf die Tuilerien zu retten, mit seiner Flucht nach Österreich (19.08.1792). 1797 wurde er aus österr. und preußischer Haft befreit. Nach 1815 war er einer der Führer der liberalen Opposition. Während der Julirevolution 1830 war La Fayette erneut Kommandant der Nationalgarde. Nachdem er zunächst die Thronbesteigung Louis Philippes förderte, wandte er sich später gegen die Politik des Julikönigtums. Nach einem bewegten politischen und militärischen Leben starb der Marquis de La Fayette am 20.05.1834 in Paris.